Thailand gehört zu den beliebtesten Reisedestinationen der Deutschen. Warum das so ist, verrät uns unser Thailand Experte Peter Götzinger.
Peter reiste vor über 10 Jahren das erste Mal in das Land des Lächelns. Seitdem hat ihn Thailand nicht mehr losgelassen. Es folgten mehrere mehrmonatige Aufenthalte, die ihn noch tiefer in die Kultur eintauchen ließen. In dieser Zeit konnte er viele wertvolle Erfahrungen sammeln.
Außerdem betreibt er den Kanal Streetfoodpete auf You Tube und Instagram, wo er unter anderem die Köstlichkeiten der thailändischen Küche präsentiert.
Über seine Erlebnisse und Geheimtipps spricht er mit uns in diesem Interview.
Peter Götzinger
Thailand Experte
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Thailand ist und bleibt das top Reiseziel der Deutschen. Was glaubst du, woran liegt das?
Thailand verkörpert das typisch exotische Bild, das wir von einer Fernreise im Kopf haben. Tropisches Klima, palmengesäumte Strände, goldene Tempel, fremdes Essen & Kultur. Also alles ganz anders, wie wir es von zu Hause kennen. Trotzdem ist Thailand schon recht modern, hat eine gute Infrastruktur, eine niedrige Kriminalitätsrate, ist daher sehr sicher zu bereisen und die Menschen sind extrem (kinder-)freundlich. Und bis heute ist Thailand im Vergleich immer noch verhältnismäßig günstig.
Das macht Thailand zum perfekten Einstiegsland für Neulinge, die vorher vielleicht eher in Europa unterwegs waren und jetzt auch mal in das große Abenteuer ”Asien” starten möchten.
Die wachsenden Zahlen führen auch dazu, dass wahrscheinlich jeder jemanden kennt, der schon einmal nach Thailand gereist ist. Das erzeugt Vertrauen und überzeugt auch diejenigen, die vielleicht noch etwas ängstlich und zögerlich sind.
Welche Thailandspots werden aus deiner Sicht völlig überbewertet und warum? Welche Alternativen kannst du empfehlen?
Koh Phi Phi: Nach dem Filmerfolg von ”The Beach” mit Leonardo DiCaprio Ende der neunziger Jahre hat diese kleine Trauminsel förmlich einen Ansturm von Touristen erlebt. Dies führte dazu, dass die berühmte Maya Bay über Jahre geschlossen werden musste, weil das Riff und die gesamte Unterwasserwelt durch die Touristenmassen extrem in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Glücklicherweise hat sich die Bucht zum Teil wieder erholen können, auch durch das Ausbleiben der Touristen während der Covid-Pandemie. Seit Oktober 2023 ist die Bucht nun wieder für den Tourismus frei gegeben und es soll neue, strengere Regeln geben. Ich würde dennoch von einem Besuch abraten und alternativ die zwei Geschwisterinseln Koh Yao Noi und Koh Yao Yai (auch in der berühmten Phang-Nga Bucht) ansteuern.
Hier erwarten dich ebenso Traumstrände, spektakuläre Landschaften und vor allem eins: Ruhe.
Ayutthaya: Die alte Königsresidenz und ehemalige Hauptstadt Thailands ist mit ihren Tempeln und Ruinen auf jeden Fall einen Besuch wert. Jedoch erreichen auch viele Tagestouristen aus Bangkok diese beliebte Touristendestination, was es, vor allem an den Wochenenden, wenn noch die einheimischen Gäste dazu kommen, ziemlich voll werden lässt.
Wer sowieso Richtung Norden unterwegs ist, dem empfehle ich die ehemalige Königsstadt Sukhothai. Genauso beeindruckend, jedoch kann man die weitläufige Tempelanlage und Ruinenstadt fast völlig für sich allein genießen.
Koh Lanta: An der Westküste in der Andamanensee gelegen, ist Koh Lanta eine sehr beliebte Ferieninsel, die in fast jedem Reiseführer empfohlen wird. Mich persönlich hat sie leider nicht überzeugen können. Meines Erachtens sind die Strände nur Durchschnitt und auch das Landschaftsbild konnte mich mit den eher flachen Hügeln und seinen Kautschukplantagen nicht vom Hocker reißen. Dafür hat mir die Nachbarinsel Koh Jum, mit seiner ruhigen, entspannten Atmosphäre und ihrer an eine Pirateninsel erinnernde Silhouette auf Anhieb gefallen.
Dem Thailand-Anfänger, der 2 Wochen Zeit mitbringt und ein Mix aus Kultur und Baden sucht, was empfiehlst du ihm?
Wahrscheinlich landest du in Bangkok, ich würde jedoch die Haupstadt erst einmal links liegen lassen und direkt im Norden, in Chiang Mai starten. Chiang Mai ist die zweitgrößte Stadt Thailands und wird auch als Kulturhauptstadt bezeichnet. Im Vergleich zu Bangkok geht es hier jedoch viel entspannter und ruhiger zu und bietet so einen tollen Einstieg in das thailändische Leben. In den Süden kommst du am Besten mit dem Nachtzug. Dies ist nicht nur klimafreundlich, sondern ermöglicht es dir, direkt mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen und das Aufwachen bei Sonnenaufgang mit Blick auf die saftigen Reisfelder ist einmalig. Im Süden angekommen empfehle ich auf jeden Fall einen Stop im Khao Sok Nationalpark, um dort auf den schwimmenden Hütten eine Nacht zu verbringen, bevor man am nächsten Tag mit seinem Guide die Flora und Fauna dieses Naturwunders bestaunen darf. Danach geht es noch für ein paar Tage auf eine der tausenden Inseln.
Zum Beispiel in den Golf von Thailand. Hier ist für jeden etwas dabei: Tauchen (auf Koh Tao), Yoga & Meditation auf Koh Phangan, oder einfach relaxen im Spa und Wellnessbereich in einem der tollen Eco-Resorts auf Koh Samui. Zum Schluss geht es zurück nach Bangkok. Tauche ein in diese quirlige, nie schlafen zu scheinende Metropole. Entdecke das beste Streetfood in Chinatown, fahre mit der öffentlichen Fähre über den Chao Praya Fluss zu einem der schwimmenden Märkte oder besuche die wichtigsten Sightseeingspots wie den Königspalast und den liegenden Buddha.
Was ist dein Top Inselhüpfen-Tipp in Thailand?
Neben den bereits erwähnten drei berühmten Inseln rund um Koh Samui, empfehle ich, vor allem bei begrenzter Zeit, gerne das Koh-Chang-Archipel. In nicht einmal 5 Stunden von Bangkok zu erreichen, ist auch hier viel Abwechslung geboten. Koh Chang ist die größte der drei Hauptinseln und touristisch bereits gut erschlossen, vor allem an der Westküste. Im Nordosten der Insel ist es dagegen noch recht ruhig und es lohnt sich ein Ausflug zu den dort wachsenden Mangroven. Die Nachbarinseln Koh Kood und Koh Maak sind wesentlich ruhiger, mit dichten Dschungel bewachsen und vom Kautschukanbau geprägt. Die Strände haben hellen, feinen Sand sowie seichtes, türkisblaues Wasser. Je nach Saison ist richtiges Schwimmen und Schnorcheln nur bei Flut möglich, da sich das Wasser bei Ebbe sehr weit zurückzieht. Insgesamt umfasst das Koh-Chang-Archipel 50 größere und kleinere Inseln, die es zu entdecken gilt.
In Abhängikgkeit von der Saison, welche Lieblingsrouten empfiehlst du?
Thailand lässt sich grundsätzlich ganzjährig bereisen, wobei das Klima von drei Jahreszeiten geprägt ist: Der kühleren Trockenzeit (Hochsaison von Dezember bis Februar), der heißen Zeit (März bis Mai) und der Regenzeit von Juni bis November. Wobei die Wetterbedingungen geografisch von Nord nach Süd und von Ost nach West, beeinflusst durch den Monsun, stark variieren können.
Meiden würde ich den Norden während der heißen Zeit, da zusätzlich zur Hitze, durch Rodungen in der Landwirtschaft, starke Luftverschmutzung vorherrscht (s.g. Smoky Saison).
Zwischen September und November gibt es im südlichen Golf von Thailand eine zweite kleine Regenzeit, die das Baden und Tauchen auf Koh Samui oder z.B. auf Koh Tao & Koh Phangan kaum zu lässt. Zu dieser Zeit würde ich die Inseln der Andamanensee oder Zentralthailands bevorzugen, z.B. Koh Samet.
Leider ist der Klimawandel auch in Thailand deutlich zu spüren, und es kommt immer häufiger zu Verschiebungen der Wetterphänomene, was es sehr schwer macht, Prognosen für die beste Reisezeit und Route abzugeben. Aber auch während der ”vermeintlichen” Regenzeit kann es tolle Wetterperioden geben, die einen Thailandurlaub unvergesslich machen.
Was ist dein ultimativer Thailand-Geheimtipp?
Mein persönlicher Geheimtipp ist aktuell Khanom. Direkt gegenüber der berühmten Insel Koh Samui an der Küste des Festlandes gelegen (in der Provinz Nakhon Si Tharmerat), entwickelt sich dieser kleine Landkreis erst nach und nach zur Touristendestination und ist noch nicht sonderlich bekannt. Noch weit davon entfernt Überlaufen zu sein, gibt es hier einige Highlights zu entdecken, wie grandiose Felslandschaften, versteckte Höhlensysteme, einen den ältesten Tempel Thailands, oder du hast Glück und bekommst einen der seltenen pinken Delphine zu Gesicht. Das erste Mal besuchte ich Khanom vor über 10 Jahren. Seitdem sind ein paar mehr Resorts, Restaurants und Cafés dazu gekommen, es hat sich aber immer noch seinen ruhigen, entspannten Charme erhalten.
Letzte Frage zum Thema nachhaltig Reisen in Thailand- Gibt es einen Tipp, den du uns mit auf den Weg geben kannst?
Ich habe sogar drei Tipps. Zwei davon lassen sich direkt umsetzen und dürfen in keinem Reisegepäck fehlen:
Zuerst eine Mehrwegwasserflasche. In ganz Thailand findest du Wasserautomaten, an denen du deine Flasche mit gefilterten und sauberen Trinkwasser auffüllen kannst (Achtung: Bitte kein Leitungswasser trinken). Bei längeren Aufenthalten lohnt es sich auch einmalig einen 10 Liter-Behälter zu kaufen und diesen zu füllen. Das zweite Gepäckstück ist eine Stofftasche, die du zum Einkaufen und auf die Märkte mitnehmen kannst. Leider ist der Gebrauch von Einwegplastiktüten stark verbreitet und meist wird jedes noch so kleine Gut in einer Plastiktüte verstaut. In touristischen Gebieten findet glücklicherweise schon nach und nach ein Umdenken statt und mit deinem Stoffbeutel kannst du deinen Teil dazu beitragen.
Ein weiterer Tipp ist es mit lokalen Organisationen vor Ort in Verbindung zu treten und zum Beispiel bei s.g Beach-Clean-Ups zu helfen. Hier befreien Touristen und Einheimische an festen Tagen in der Woche den Strand und die Natur vom Müll. So tut man etwas Gutes und lernt bei den Gesprächen mit den Einheimischen gleichzeitig noch etwas über Land und Leute.
Und mein letzter Zusatztipp: So weit es geht auf Inlandsflüge verzichten und den Zug nehmen. Es gibt tolle Nachtzüge in denen man bequem und umweltschonend große Distanzen zurücklegen kann. Gerade erst wurde in Bangkok ein neuer, hochmoderner Hauptbahnhof eröffnet, der nicht nur der größte Bahnhof Südostasiens ist, sondern auch mit seinem umweltfreundlichen Design überzeugt. (30% Grünflächen, emmisionsarm durch reinen Elektrobetrieb uvm.)
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