Die Vor – und Nachteile der unterschiedlichen Hochzeitslocations im Ausland
Romantisch am Hotelstrand.
Ich sage dazu gern „ein Klassiker“. Es ist die günstigste und einfachste Art im Ausland zu heiraten. Das Hotel übernimmt die Organisation und meist auch die Behördengänge. Flitterwochen und Hochzeit werden in einem Paket angeboten. Doch aufgepasst. Bei dieser Variante gebt Ihr Vieles aus der Hand – vor allem das Thema Privatsphäre. Ich werde nie vergessen, wie ich auf Antigua eine Hotelbesichtigung machte und man mich zum (zugegeben) perlweißen Strand führte. Das Hotel war sehr beliebt bei amerikanischen Gästen, die mit Cocktails in Plastikgläsern und in zu engen Badesachen am Strand feierten. Kaum 50 m von dem Trubel entfernt, gab sich ein Paar gerade das Ja-Wort. Das willst Du nicht erleben! Die gute Nachricht: Mit den Jahren habe ich meine Hochzeits-Hotel-Lieblinge identifiziert. Und dort wird immer ein sehr privater Bereich für unsere Gäste reserviert.
Romantisch am Strand. Jenseits des Hotels.
Ja, ich gebe es zu. Würde meine beste Freundin fragen, was ich empfehle, dann diese Location. Ein „echter“ Strand. Am liebsten der Sand so weiß und so fein wie Mehl. Hier und da ein wenig Treibholz. Wogende Palmen im Blickfeld, eventuell noch ein paar versprengte Granitfelsen. Dazu ein Blumenbogen und ein Tisch unter flatternden Volants. Ja. So organisiere ich unsere atambo Hochzeiten am liebsten. Hier hast Du Privatsphäre. Selbstverständlich lässt sich an einem öffentlichen Strand nicht ausschließen, dass es dort Menschen gibt. Meist sind es Spaziergänger oder spielende Kinder. Doch alle halten gebührenden Abstand.
Ich finde dieses Setting sehr natürlich.
Nachteile? Ich behaupte: echte Nachteile gibt es nicht. Es gibt Herausforderungen. Nämlich die Orga-Fragen. Wie komme ich hin? Wann ist die beste Uhrzeit (Stichpunkt Hitze und Menschen)? Kann ich mich irgendwo in der Nähe in ein Restaurant zurückziehen um die Krawatte grade zu rücken oder den Lippenstift aufzufrischen,…usw. Diese Fragen stellen sich bei einer Hotelhochzeit natürlich nicht.
Die Hochzeit am Wasserfall.
Als echtes „Dschungelkind“ (ich bin in Peru aufgewachsen und meine Eltern betreiben im Bergnebelwald ein Dschungelhotel) bin ich ein Fan von Regenwald-Hochzeiten. Den meisten meiner Kunden rate ich aber davon ab. Eine Eheschließung am Wasserfall bedeutet Vegetation. Vegetation bedeutet Mücken, Insekten, vielleicht auch mal eine Schlange. Nicht selten regnet es!
Es ist auch eine Kostenfrage. Spannende Wasserfälle liegen nicht so einfach rum. Die muss man sich erarbeiten. Sprich, der Standesbeamte muss gut zu Fuß sein. Ein Tisch, die Kühltruhe mit den Getränken usw. müssen durch den Wald getragen werden. Das Hochzeitskleid darfst Du erst vor Ort anziehen. Diese Vorstellung gruselt meine Kundinnen: Nämlich in einer feuchten Umgebung, umzingelt von Mücken und Getier, unter dem Blick der Anwesenden, das Hochzeitskleid über zu streifen.
Ich finde eine Regenwald-Hochzeit cool, wenn das Paar cool ist. Neulich hatte ich ein Ehepaar, dass nach dem Ja-Wort in vollem Zwirn ins Wasser sprang. So schnell konnte der Fotograf gar nicht seine Kamera in Bereitschaft bringen. Das werde ich immer im Kopf behalten!
Die Hochzeit auf einem Segelschiff oder einem Katamaran.
Ich möchte betonen, dass wir hier nicht von einem Kreuzfahrtschiff sprechen. Das lehne ich als Expertin für nachhaltiges Reisen ab. Der Naturschutzbund Deutschland berichtet, dass ein Kreuzfahrtschiff am Tag so viel Feinstaub verursacht wie eine Million Autos!
Ich spreche hier von kleinen, privaten Segelschiffen. z.B. mit 4 Kabinen, quasi ein schwimmender Familienbetrieb. Das Boot liegt in einer schönen Bucht vor Anker, die Zeremonie findet statt und anschließend segelt Ihr in den Sonnenuntergang. Euer Abend klingt mit einem Candle-Light-Dinner und Cocktails an Bord aus. Unbedingt ein Tipp für Menschen, die das Wasser lieben und seefest sind!
Die Hochzeit in einer kleinen Kapelle und/oder einem Weingut.
Nach meiner Beobachtung sind Weingegenden bzw. Weingüter weltweit gesegnet mit hübschen Kapellen, in denen es sich prima heiraten lässt. Viele Kapellen wurden aus Dankbarkeit für eine reiche Ernte errichtet und natürlich zur Andacht. Wie bei allem Hochzeitslocations, die nicht das Standesamt sind, muss Du hier das Hinkommen und die Dekoration, sowie den Umtrunk organisieren. Je nach Lage ist das umständlich und teuer.
Die Auslandshochzeit in einer Safarilodge.
Die Eheschließung in einer afrikanischen Gamelodge ist ein neuer Trend bei uns. Vielleicht ist es die Mund-zu-Mund-Propaganda, die atambo diese Anfragen beschert. Wir nennen sie die „Out-of-Afrika“ Hochzeiten. Tatsache ist, dass 5 Elemente stimmen müssen: Ein exponierter Ort mit Akazien-Wildnis im Hintergrund. Am liebsten dazu ein Wasserloch, wo sich Tiere aufhalten. Safaristühle. Das Paar gibt sich da Ja-Wort vor einem blutroten Sonnenuntergang*. Und dann wäre da noch dieses kleine Detail: ein verlässliches Standesamt, was in Afrika nicht so einfach ist. Doch ich mag diese Herausforderung!
*Bitte beachtet, dass z.B. in Südafrika nur die Ring-Zeremonie im Freien stattfinden darf. Die legale Zeremonie ist an eine „feste Immobilie“ gebunden.
Die Unterwasser-Hochzeit. Für Taucher.
Wir haben das genau einmal in der Karibik organisiert. Seither habe ich das Angebot auf der Webseite als Anekdote. Es war schwierig, einen Standesbeamten zu finden, der verrückt genug war mitzumachen.
Die „Las-Vegas“ Hochzeit.
Kurz und schmerzlos. Und doch ist diese Art der Hochzeit in gewisser Weise auch romantisch. Zumindest wenn Du Dichh mit der Stadt, die niemals schläft, anfreunden kannst. Es ist eine Hochzeit „In-the-Bubble“, verrückt, meist schnell und unkompliziert.
Übrigens: Für eine Hochzeit in den USA, nicht nur in Las Vegas, ist nur ein Reisepass nötig. Vor Ort lässt man sich in einem Marriage Bureau eine Lizenz zum Heiraten ausstellen. Nach der Trauung bekommt man eine „verkürzte“ Hochzeitsbescheinigung. Diese musst Du noch vor Ort bei der zuständigen Behörde eintragen lassen und erhältst die „richtige“ Heiratsurkunde.
Die „Turbo“ Hochzeit in Dänemark.
Dänemark ist sehr liberal. Heiraten in Dänemark ist einfach. Vor allem dann, wenn ein Partner EU-Bürger ist und ein anderer NICHT-EU-Bürger. Übrigens ist Dänemark das Land, für die Auslandshochzeit von gleichgeschlechtlichen Partnern.