Peru mit Kindern – Abenteuer zwischen Anden, Regenwald und Pazifik

Lima: Von Fontänen und Paragliding über den Liebenden

Stellt euch vor: ein dunkler Park, plötzlich schießen Fontänen in die Höhe, tanzen im Takt der Musik, bunt beleuchtet wie ein Wasserballett. Eure Kinder rennen kreischend durch die Tunnel aus Wasserstrahlen, einer wird pitschnass, der andere versucht, trocken davonzukommen – ein Spiel, das wir Eltern nur mit Kopfschütteln und breitem Grinsen begleiten. Das Circuito Mágico del Agua ist für uns immer ein perfekter Start in Peru. (Bloß das Handtuch nicht vergessen!)

Am nächsten Tag geht es hoch hinaus: Am Parque del Amor in Miraflores sehe ich Paraglider über den Klippen schweben. Einer meiner Jungs drängt darauf, selbst mitzufliegen. Wir stehen daneben, Herz in der Hose, während er startet – und dann jubelt er, frei wie ein Vogel über dem Meer. Ein Moment, der in der Familiengeschichte fest verankert ist.

Paracas & Islas Ballestas: Klein-Galapagos für die ganze Familie

Frühmorgens in Paracas: Der Hafen riecht nach Salz und Fisch, die Boote schaukeln. Auf den Islas Ballestas wimmelt es nur so von Leben – Pinguine watscheln auf den Felsen, Seelöwen liegen wie Sonnenanbeter in der Brandung. Die Kinder hängen sich gefährlich über den Bootsrand als plötzlich ein Pelikan dicht über uns hinwegfliegt, erschrecke ich gewaltig.

Auf dem Rückweg taucht das rätselhafte Scharrbild „El Candelabro“ im Sand auf. Ich versuche, eine wissenschaftliche Erklärung zu geben – meine Kinder erfinden lieber wilde Geschichten über Außerirdische dazu. Am Ende gewinnen die Außerirdischen.

Huacachina: Achterbahn aus Sand

Die Dünen von Huacachina sind wie eine Spielwiese in XXL. Wir steigen in einen Dünen-Buggy, der Motor heult auf, und schon rauschen wir steil bergab. Ich kreische, als wären wir in einer Achterbahn, meine Jungs juchzen vor Freude. Oben auf der Düne liegen Sandboards bereit – einer stürzt sich bäuchlings hinunter, der nächste kugelt sich vor Lachen den Hang runter. Ich sitze oben, atme tief durch, schaue in den Sonnenuntergang und denke: So fühlt sich Freiheit an.

Arequipa & Río Chili: Spritziger Nervenkitzel

Arequipa hat viele Gesichter: elegante Kolonialbauten, weiße Fassaden – und den wilden Río Chili direkt vor der Stadt. Wir stehen im Neoprenanzug am Ufer, die Helme sitzen schief, und die Guides rufen: „Alle ins Boot!“ Die ersten Stromschnellen kommen, Wasser spritzt ins Gesicht, wir paddeln wie die Weltmeister. Zwischendurch ein Blick nach oben: der Vulkan Misti ragt majestätisch über uns. Am Ende sind wir triefend nass, erschöpft – und fühlen uns wie ein unschlagbares Team.

Cusco & Heiliges Tal: Lamas, Ziplining und Schokolade

Cusco ist Kopfsteinpflaster, Märkte voller Farben und ein Hauch von Abenteuer in jeder Ecke. Wir besuchen eine Alpaka-Farm, füttern die flauschigen Tiere – eines spuckt und trifft haarscharf daneben. Die daneben liegende Auffangstation für gestrandete Tiere beherbergt gerade einige Kondore, die gefüttert werden. So traurig es ist, die gewaltigen Tiere hinter einem Zaun zu sehen, so sehr beindruckt uns diese machtvolle Gestalt, um die sich so viele Legenden im Hochland drehen.

Später hängen wir an Seilen hoch über dem Heiligen Tal beim Ziplining. Einer nach dem anderen saust los, und das Echo der Jubelrufe schallt zwischen den Bergen wider. Am Abend sitzen wir im ChocoMuseo, rühren Schokolade an – ein ruhiger, süßer Ausklang nach einem Tag voller Adrenalin.